So vermeiden Sie Schimmel in Ihren Wohnräumen
Schimmel schleicht sich still und heimlich in viele deutsche Haushalte ein, und zwar in schätzungsweise 20% davon. Besonders in den kälteren Monaten, wenn die Temperaturen sinken und die Heizungen aufgedreht werden, zeigt sich dieses Problem verstärkt. Die Entdeckung von Schimmel in den Innenräumen löst oft eine Welle der Panik aus. Das ist absolut verständlich, denn Schimmel ist nicht nur unschön anzusehen, sondern steht auch im Ruf, ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen nach sich zu ziehen. Ein gesundes Wohnklima sollte frei von solchen Sorgen sein. In den folgenden Abschnitten werden wir genauer beleuchten, warum Schimmel ein weit verbreitetes Problem ist, welche Ursachen dazu führen und vor allem, wie man effektiv vorbeugen kann.
Wie bildet sich Schimmel?
Auch in gut instand gehaltenen Wohnungen entsteht fortlaufend Feuchtigkeit. In Haushalten mit mehreren Personen resultieren alltägliche Aktivitäten wie Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen in einer täglichen Feuchtigkeitsproduktion von über zehn Litern. Diese Feuchtigkeit wird von der warmen Raumluft aufgenommen. Wenn sie auf kalte Oberflächen trifft, vorzugsweise an Außenwänden, kondensiert die Luftfeuchtigkeit und es entstehen feuchte Bereiche. Diese bieten einen Nährboden für Schimmelpilze, die sich hier ansiedeln und vermehren können. Obwohl Schimmelpilze an sich harmlose und natürliche Bestandteile der Umwelt sind, können sie in Innenräumen gesundheitliche Probleme verursachen, wenn ihre Konzentration ein bestimmtes Maß überschreitet.
Immowelt hat im Jahr 2016 eine repräsentative Studie angesetzt und 1000 Deutsche gefragt, ob ihr Haushalt von Schimmel betroffen ist und wenn ja, in welchen Räumen man Schimmel vorfindet.
10 häufigsten Ursachen der Schimmelbildung
- Unkenntnis zur Luftfeuchtigkeit
- Außenwände beobachten (Temperatur auf den Oberflächen der Innenwand ist niedriger als die übrige Lufttemperatur > es kühlt Luft unmittelbar vor der Wand ab)
- Falsches Lüften (siehe „10 Regeln für das richtige Heizen und Lüften“ im nächsten Absatz)
- Sparen am falschen Ende (kein Lüftungssystem ist vorhanden)
- Wärmebrücken (= Stellen/Bauteile im Haus, die schneller Wärme nach außen leiten. Dadurch kühlt die Stelle/das Bauteil schneller ab > ist kühler als die Umgebung)
- Neue Fenster im Altbau (bisher vorhandene Zirkulation der Feuchtigkeit ist nicht mehr vorhanden, Wasserdampf bildet sich und kondensiert)
- Unsachgemäße Innendämmung (mögliche Fehler: feuchte Hinterströmung der Innendämmung/ Kondensation im Bauteilinneren durch Dampfdiffusion)
- Trocknungsphase noch nicht überstanden (bis zu sechs Jahre müssen Neubauten/ Umbauten trocknen > lüften hilft um Schimmelbildung zu verhindern)
- Silikon hält nicht ewig (Nährstoffgrundlage + Dichtungseigenschaften lassen nach, sodass Wasser in die Wandstruktur eindringen kann > Schäden in der Substanz entstehen und Schimmelrisiko steigt)
- Undichtigkeiten im Rohrnetz (Durchfeuchtung der Wände, feuchtes Raumklima > relative Luftfeuchtigkeit = Schimmelbildung)
Welche Räume sind hauptsächlich betroffen?
Besonders in Badezimmern tritt dieser Befall häufig auf, und das aus guten Gründen. Badezimmer bieten ideale Bedingungen für Schimmelwachstum, da sie oft feucht und schlecht belüftet sind. Vor allem innenliegende Badezimmer, also ohne Fensterlüftung, sind prädestiniert für Schimmelbildung. Die hohe Luftfeuchtigkeit nach dem Duschen oder Baden schafft zudem eine perfekte Umgebung für Schimmelsporen, um sich zu vermehren. Zusätzlich können undichte Rohre oder undichte Duschkabinen Feuchtigkeit ansammeln lassen, was das Problem noch verschärft.
Aber keine Sorge, wir lassen Sie in diesem Artikel nicht im Dunklen darüber, und liefern Ihnen zehn Tipps, die Ihnen helfen werden, das richtige Heizen und Lüften als Schlüssel zur Vorbeugung von Schimmelbildung zu meistern:
Vorbeugende Maßnahmen: 10 Regeln für das richtige Heizen und Lüften
Damit es gar nicht erst so weit kommt, hier sind 10 goldene Regeln für ein gesundes Raumklima:
- Alle Räume ausreichend heizen: Mindestens 16 °C, auch in weniger genutzten Räumen.
- Innenseiten von Außenwänden nicht unter 17 °C: Selbst bei Abwesenheit sollte diese Regel beachtet werden.
- Möbelabstand zu den Wänden: Mindestens 5 cm für bessere Luftzirkulation.
- Freie Wärmeabgabe von Heizkörpern: Keine Verkleidungen oder lange Vorhänge, um die Wärmeabgabe nicht zu behindern.
- Türen zu weniger beheizten Räumen geschlossen halten: Verhindert Feuchtigkeitsaustausch.
- Vermeidung von Dauerlüftung: Kostet unnötig Energie.
- Regelmäßige Stoßlüftung: Dreimal täglich für 5–10 Minuten, um verbrauchte Luft zu ersetzen.
- Häufigere Stoßlüftung in Neubauten: Besonders wichtig bei guter Wärmeisolierung.
- Anpassung bei intensiver Nutzung: Mehr Lüften bei vielen Bewohnern, Pflanzen oder Tieren.
- Gezieltes Lüften bei Feuchtigkeitsspitzen: Besonders beim Kochen oder Duschen.
Doch was tun, wenn es doch so weit gekommen ist und in Ihrem Zuhause Schimmel auftritt?
Wenn Schimmelbefall trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen auftritt, sollten Mieter und Eigentümer schnell handeln, um das Problem effektiv zu lösen und weitere Schäden zu verhindern. Zunächst ist es wichtig, den Schimmelbefall umgehend zu melden, sei es dem Vermieter oder der Hausverwaltung. Mieter sollten ihre Vermieter schriftlich über den Befall informieren und um eine schnelle Lösung bitten, während Eigentümer die notwendigen Schritte zur Beseitigung des Schimmels einleiten sollten.
Wichtig ist auch, die Ursache des Schimmelbefalls zu identifizieren und zu beheben. Oft liegt das Problem wie bereits erwähnt an unzureichender Belüftung, undichten Rohre oder baulichen Mängeln. Daher sollten Mieter und Eigentümer sicherstellen, dass das betroffene Zimmer ausreichend belüftet wird und mögliche Feuchtigkeitsquellen wie Lecks oder undichte Stellen repariert werden.
Je nach Ausmaß des Schimmelbefalls kann es auch erforderlich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Spezialisierte Unternehmen können den Schimmel effektiv entfernen und dabei sicherstellen, dass er nicht wiederkehrt. Mieter sollten sich diesbezüglich mit ihrem Vermieter absprechen, während Eigentümer entsprechende Fachleute beauftragen können.
Abschließend ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Schimmelprobleme zu vermeiden. Dazu gehören regelmäßiges Lüften, die Verwendung von Luftentfeuchtern in besonders feuchten Räumen und die Behebung von Feuchtigkeitsproblemen umgehend. Durch proaktives Handeln können Mieter und Eigentümer langfristig ein gesundes Raumklima in ihren Wohnungen oder Häusern gewährleisten.