Der Energieausweis 2024 – was Sie unbedingt wissen müssen

14. Dezember 2023

Wer heutzutage ein Objekt kaufen oder mieten möchte, entdeckt auf jedem Exposé einen besonders markanten, farbig umrandeten Buchstaben. Der Buchstabe ist nicht nur dekorativ, sondern enthält wesentliche Informationen zur Energieeffizienz und ist Bestandteil des Energieausweises.

Grund dafür ist Paragraf 79 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), der die Ausstellung eines Energieausweises für Gebäude vorschreibt. Dieser Ausweis ist zehn Jahre gültig und vor allem relevant, wenn eine Immobilie verkauft, vermietet oder verpachtet werden soll.

Doch welche Bedeutung hat der Energieausweis überhaupt, ist er wichtig und welche Unterschiede prägen den Bedarfs- und Verbrauchsausweis?

Warum braucht man einen Energieausweis?

Der Energieausweis dient als Informationsquelle für potenzielle Käufer, Mieter oder Pächter. Seine Aufgabe ist es, über die energetischen Kennwerte und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen eines Gebäudes zu informieren. Dies ermöglicht es Interessenten, die Energieeffizienz einer Immobilie zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Energiebilanz zu planen.

Die Energieausweisarten

Es gibt zwei Hauptarten von Energieausweisen: den Verbrauchsausweis und den Bedarfsausweis.

Der Verbrauchsausweis bezieht sich auf den tatsächlichen Energieverbrauch eines Gebäudes. Er basiert auf den Heizkosten- und Verbrauchsabrechnungen der letzten drei Jahre. Auch wenn es schwer vorzustellen ist, kann der Verbrauchsausweis für nicht bewohnte Gebäude verwendet werden. In so einem Fall werden weitere Werte wie die Beleuchtung, Lüftung und die Kühlung einbezogen. Der Ausweis ist kostengünstig, in der Erstellung, birgt jedoch das Risiko, dass sparsames Nutzerverhalten den energetischen Zustand des Gebäudes positiv beeinflusst, obwohl es möglicherweise nicht energetisch effizient ist.

Im Gegensatz dazu konzentriert sich der Bedarfsausweis auf die Baukonstruktion und Bausubstanz eines Gebäudes sowie auf die Anlagentechnik. Informationen zu dem Dach, den Fenstern, der Dämmung, der Heizungsanlage und mehr werden mithilfe von mathematischen Formeln untersucht. Im Bedarfsausweis werden kürzlich vorgenommene Verbesserungen berücksichtigt und geplante Maßnahmen können einfach in einen aktualisierten Ausweis übernommen werden. Die Erstellung des Bedarfsausweises ist deutlich teurer als die des Verbrauchsausweises, da es je nach Gebäudestruktur sehr aufwendig sein kann.  Ein Vorteil des Bedarfsausweises ist, dass die Energieeffizienz nicht durch sparsames Nutzerverhalten wie beim Verbrauchsausweis manipuliert werden kann. Allerdings hängt die Qualität der Angaben stark von der Genauigkeit des Ausstellers ab.

Welchen Energieausweis benötige ich?

Viele Eigentümer gehen davon aus, dass es ihnen freisteht, welchen Energieausweis sie beantragen.

Diese Vermutung stimmt allerdings nicht ganz.  Generell dürfen Eigentümer bei allen Objekten, außer bei Wohngebäuden bis 4 Wohneinheiten, die vor dem 01.11.1977 gebaut wurden, frei entscheiden.

Siehe Tabelle.

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Die Vergleichswerte Endenergie

Ein zentrales Element jedes Energieausweises ist die Skala „Vergleichswerte Endenergie“.

Jeder Energieausweis wird nach der Prüfung mit einem Buchstaben dieser Skala versehen, der das Fazit über die Energieeffizienz des Objekts darstellt.

Es gilt: Je weiter vorne im Alphabet, desto  energieeffizienter ist die Immobilie.

Diese Buchstabenskala bietet eine einfache Orientierungshilfe für Interessenten, um auf einen Blick die energetische Leistung eines Gebäudes zu erfassen und es gegebenenfalls mit anderen Gebäuden zu vergleichen.

Auch wenn die Meinungen zu Energieausweisung sehr gespalten sind, fungiert der Energieausweis in einer Zeit in der Umweltbewusstsein und Energieeffizienz eine immer größere Bedeutung erlangen, als Wegweiser zu einer transparenten Information über den energetischen Zustand von Gebäuden. Wer eine Immobilie erwirbt, vermietet oder verpachtet, sollte sich daher bewusst sein, dass der Energieausweis nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein wichtiges Informationsinstrument für eine nachhaltige Immobilienwirtschaft ist.

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Quellen:

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